Was ein bisschen Farbe gleich ausmacht

Ein Wochenende auf der Straße: Der Sohn muss von seiner Landverschickung in der Rhön abgeholt werden, denn die Ferien sind vorbei. Ich fahre mit dem Auto, weil ich auf dem Rückweg Äpfel und Apfelmost in größeren Mengen mitnehmen soll. Auch noch ein letztes Eimerchen Honig, das entstand, bevor der Schwiegervater seine Imkerei abgab. Wir werden ihn mit ausreichend Andacht verzehren, den Honig.

Sommer am See im November
Sommer am See im November

Auf jeden Fall langweilt mich der Gedanke an die 350 Kilometer, die ich schon so oft gefahren bin. Ich suche nach Abwechslung und beschließe einen kleinen Abstecher zu machen: Wolframs-Eschenbach. Im Kreis Ansbach in Franken. Irgendwie ist mir dieser Name in den letzten Tagen in den Kopf gepoppt und lässt mich nicht mehr los. Wir waren vor vielen Jahren schon mal da und ich will meine Erinnerung auffrischen.

Gegenlichtaufnahmen: Altes Rathaus
Gegenlichtaufnahmen: Altes Rathaus

Wolframs-Eschenbach hieß die meisten seiner Jahre nur Eschenbach. Seit dem dreizehnten Jahrhundert mit Stadtrechten versehen, gibt es den Ort natürlich schon ein gutes Stück länger. Vor gut hundert Jahren haben die Stadtoberen beschlossen, dass ihr Eschenbach das Eschenbach von Wolfram von Eschenbach sei. Konnte keiner was dagegen sagen, weil keiner genau weiß, wo Wolfram her ist, und er selbst hat sich auch nicht dazu geäußert. Also heißt der Ort jetzt seit Anfang des letzten Jahrhunderts Wolframs-Eschenbach.  Der Kirchturm zeigt neben anderen bunten Symbolen auch die von Wolframs Wappenschild. So ist es quasi in Stein gemeißelt.

Das Städtchen ist rundherum von einer Stadtmauer eingefasst, mit lauter intakten Türmchen, viele hübsche Fachwerkhäuschen aus dem fünfzehnten Jahrhundert und Kopfsteinpflaster. Sehr niedlich und sehenswert. Und trotz des superwarmen sonnigen Sonntags total leer.

Die Flotte Feder mit ihrem Blog „Am Wegesrand“  macht es vor und ich mache es nach: einfach mal abseits des Weges schauen. Das erweitert den Horizont.

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