Ich gestern zum Sohn so: Creme dir die Sitzknochen auch ein. Der Sohn heute so: Tut mir mein Po weh. Und jetzt weiß ich auch, wo meine Sitzknochen sind.

Der Salzachradweg ist schön und flach

Wir sind heute müde, der Wetterbericht gefällt uns nicht und der Berg, der auf der Strecke herumsteht, auch nicht. Deshalb beschließe ich, dass wir nur 22 Kilometer bis Schwarzach fahren und dort in den Zug steigen, der uns nicht nur hoch ins Gasteinertal sondern gleich rüber über den Alpenhauptkamm bringt. Nein, nicht drüber, durch natürlich. Der freundliche ÖBB-Berater winkt erstmal ab. Den Zug um elf, den ich angepeilt hatte, kann er uns nicht verkaufen, es sei zu kurzfristig für deine Fahrräder. Den nächste um eins kann er aber gnädigerweise für uns buchen. Ich habe ein bisschen den Verdacht, dass er uns nur ärgern wollte, weil wir so bläuäugig aufgetaucht sind, und ohne Planung einen Zug buchen wollten. Egal. Mit den Fahrkarten in der Tasche fahren wir ein bisschen an der Salzach zurück, bis wir eine Bank finden. Hier wollen wir die nächsten zwei Stunden Chillen (Sohn-Sprech). Dank offenem Stadt-WLAN geht die erste Stunde gut rum. Dann ist mein Handy fast alle und es wird schwierig.

Schnell mal ein riesen Loch im Schlauch. Schon zum zweiten Mal.

Die nächste Stunde bringt uns einen Platten beim Sohnrad und eine schleifende Scheibenbremse an meinem Rad. Den Platten behebe ich in Rekordzeit (:-)), die schleifende Bremse kriege ich nicht hin. Bis zum Zug mühe ich mich halt mit angezogener Handbremse.

Der Railjet ist pünktlich und das Radabteil fast leer. Unterwegs buche ich schnell ein Zimmer in Mallnitz und schon sind wir tauerngeschleust am Zielort. Recht frisch ist es hier auf über tausend Metern, und der Regen hängt schon in der Luft.

Mit dem Zug durch die Tauernschleuse

Zimmer beziehen um drei Uhr, da bleibt noch viel Zeit. Also mache ich mich auf Erkundungstour. Im örtlichen Fahrradladen blamieren ich mich ein bisschen, weil der Fachmann an der selben Stelle ruckelt wie ich auch schon, nur dass es bei ihm was bringt und die Bremse nicht mehr schleift. Dann weiter zum Billa einkaufen. Inzwischen regnet es satt. Gut, dass die Wege hier nicht weit sind.

Morgen soll das Wetter besser werden, und dann geht es auch 700 Meter runter nach Kärnten.

Maibaum vor Berg

9 Gedanke zu “Anatomisches und Langeweile. Alpe-Adria 2”
  1. Liebe Alexandra,
    so, jetzt musste ich erst mal euren Start nachlesen! Super, ihr seid auf dem Weg! Zu blöd nur, dass das Wetter nicht so hinhaut. Ich weiß ja nicht, wie es im Süden ist, aber hier ist ab morgen wieder Sonne pur angesagt!
    Die Tauernschleuse ist eine super Sache! Viel Spass weiterhin! 😀

  2. Aber trotz schmerzendem Po gut durchgehalten, Bravo!

    Ääääääh, warum die Sitzknochen eincremen und warum AUCH die Sitzknochen eincremen und womit eincremen? Fragen über Fragen 🙂

    1. Sitzfläche eincremen hat sich bewährt gegen Scheuerstellen beim Radeln. Ich nehme gerne Dr. Kaufmanns Windelcreme. Profis verwenden auch gerne Spezialprodukte, wo auch das Wort Fahrrad drauf steht. Solltest du unbedingt auf deine Packliste für die Nordkapp-Tour schreiben.

  3. Ich wäre wohl das flache Stück mit dem Zug gefahren und den Berg rauf geradelt 😆
    Der Sohn lernt das mit den Sitzknochen auf die harte Tour. Ich hoffe, er wird morgen die Creme dann doch auftragen 😉
    Euch viel Spaß morgen bei der Abfahrt.
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Jetzt weiß er ja, wo er hinschmieren muss. Und es kommen ja auch noch einige Höhenmeter. Es ist ja nur theoretisch, dass es von nun an nur noch bergab geht. 🙂

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