Sommerabschluss, der fünfte. Der deutsche Wetterdienst warnt vor Sturmböen im Alpenvorland und Oberbayern. Ich schaue aus dem Fenster. Die große Trauerweide bewegt sich nicht ein bisschen. Son Quatsch, denke ich, was der wieder erzählt. Alles trocken draußen, ich bin schon um halb acht startklar. Also ab auf’s Rennrad und los.
Weil ich gestern in der Jeans doch einigermaßen gefröstelt habe, ziehe ich meine warme lange Laufhose an. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Denn die Luft ist warm. Viel zu warm für die Tages- und Jahreszeit.
Es kommt mir vor, als habe sie sich über Nacht zum Vorglühen irgendwo gesammelt und dann gut angewärmt wieder in der Landschaft verteilt. Fast schon surreal. Nach fünf Kilometern muss ich die erste Schicht Klamotten ausziehen.
Ich beschließe die mittelgroße Runde zu fahren, muss aber feststellen, dass die Brücke in Grub gesperrt ist. Ihre Tage sind gezählt. Fußgänger dürfen die Behelfsbrücke über die S-Bahn benutzen. Radfahrer sollen doch bitte den Vier-Kilometer-Umweg über Poing fahren. Autos durften eh schon lange nicht mehr drüber. Aber das Dixi-Klo darf noch mitten drauf stehen bleiben. Ich überlege mal kurz, entscheide mich aber angesichts des grandiosen Wetters für den vorgeschlagenen Umweg. Und als ich dann gen Süden abbiege, bietet sich mir ein Bergpanorama der besonderen Art. So nah sind die Berge wirklich nicht oft. Glasklar. Aber auch von einer ordentlichen Portion Wolken gekrönt, die Richtung Norden zu drängen scheinen. Bei diesem Anblick sowie bei den kleinen Böen, die mir jetzt ins Gesicht pusten, entschuldige ich mich innerlich beim DWD. Der wird schon noch Recht bekommen heute.

2 Gedanke zu “Doch kein Quatsch”
  1. Bei uns hat es die letzten zwei Tage ordentlich gewindet. Nichts dramatisches, aber eben schon ein richtig schöner Herbststurm. Und schwups die wups sind die Bäume fast alle kahl. Nur am Kirschbaum halten sich noch ein paar hartnäckige Blätter 🙂
    Tja, die warmen schönen Tage sind wohl nun endgültig vorbei.
    Liebe Grüße
    Helge

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