Nachdem ich mich zwei Tage offline und online über einen moralischen Aspekt meiner Radtour habe beraten lassen, bin ich zu dem Entschluss gekommen, doch keine Spendenaktion aus meiner Urlaubsreise zu machen. Ein ander Mal und dann gezielt und mit Bezug. So dann ist das geklärt.

Geklärt ist jetzt auch der Beginn. Ich besitze jetzt nämlich eine Fahrkarte nach St. Gallen für mich und mein Rad. Das Rad bekam sogar noch zusätzlich irgendein Zolldings, weil wir eine Grenze überqueren müssen. War ja auch so eine Frage, ob ich Nord- oder Südseite vom  Bodensee fahren will, und weil kein ordentlicher Input kam, warf ich eine Münze. Innerlich. Erste Nacht ist in Schaffhausen, die zweite in Basel, die dritte in Ettenheim bei Verwandtschaft. Ab dann wird es vage.

Rhein bis Xanten. Das ist eingebrannt in meinen Kopf. Dann die Lippe nach Osten bis zum Dortmund-Ems-Kanal, der mich nördlich nach Münster und weiter bringt. Dann könnte ich der Ems nach Norden folgen, oder über Hunte und Weser bis Cuxhaven. Von dort könnte ich die Elbe hoch und entlang Saale, Elster, Naab, Donau und Abens nach Hause. Oder ich nehme den Nordsee- und dann den Ostseeküstenradweg, lande irgendwann in Rostock und hangele mich auf der D-Route 11 „Ostsee-Oberbayern“ gen Süden soweit ich komme, Berlin oder Leipzig vielleicht, und nehme für den Rest den Zug .

Ich verbrachte in den letzten Monaten viele Nachtstunden vor der Planungskarte und immer neue Ideen sprangen in meinen Kopf und wieder raus. Diese vielen Möglichkeiten finde ich unglaublich aufregend. Und die Freiheit, mich spontan entscheiden zu können auch. Aber auch ein bisschen gefährlich, denn falls mich die Lust verlässt, könnte ich mich auch einfach in den Zug setzen und abkürzen. Oder der geplante Schnitt von hundert Kilometern am Tag stellt sich als komplett unrealistisch raus und ich schaffe es insgesamt nur bis Wesel und sehe nicht mal das Meer. Oder ich biege irgendwann mal links ab, nehme eine Fähre und bin auch einmal in England. Naja, dieses Szenario entstand mal ganz spät in der Nacht und ich glaube, ein bisschen Wein war auch im Spiel. Nein, insgesamt soll es schon beim Motto „Flüsse in Deutschland“ bleiben.

Links:
D-Route 11 Ostsee-Oberbayern

4 Gedanke zu “Fakten schaffen”
  1. Liebe Alexandra,
    das klingt alles total spannend. Irgendwie bin ich fast ein bisschen neidisch. Wobei ich mich nicht getrauen würde, so eine Tour alleine zu machen. Aber generell würde ich solch eine Tour auch gerne mal machen.
    Ich finde das echt alles richtig spannend 🙂
    Und wünsche dir jetzt schon mal richtig richtig viel Spaß
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Hallo Helge, das Alleinreisen finde ich gar nicht so beängstigend. Mehr Angst habe ich davor, mich zu verfahren oder kein Bett zu finden für die Nacht. Und dass es mir nicht den Spaß bringt, den ich mir vorstelle. Aber mit den vielen Wünschen wird das schon hinhauen.

  2. Liebe Alexandra,
    super! Die Entscheidung ist gefallen. Das tut doch einfach gut, sich nach vielen Grübeleien festlegen zu können.

    Und auch der Startpunkt steht schon fest – na dann, die Reise kann beginnen! (ok, das Wetter vielleicht noch etwas weniger winterlich, aber dann…) 😀

    1. Liebe Doris, du hast Recht, jede gefällte Entscheidung ist eine Erleichterung. Und ehrlich gesagt: Ich würde am liebsten jetzt gleich schon los fahren. Warm anziehen und los. Aber vorher müsste ich noch ein paar Arbeitsprojekte abschließen und insgesamt ist es im Mai/Juni wahrscheinlich schon schöner, vegetationsmäßig und so. Dann vorfreue ich mich jetzt noch ein paar Wochen.. Ist ja auch schön.

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