Tag 1 im Trainingslager. Nein, nur Spaß. Natürlich kein Trainingslager, nur ganz normaler Urlaub. Mit der Familie am Gardasee. Aber die Räder sind dabei. Ich habe mich fürs Rennrad entschieden. Und freue mich über diese Entscheidung. Schon in Vorfeld, als ich mich zusammen mit komoot auf die Gegend vorbereitet habe.
Unser Domizil ist am südlichen Ende des Sees, da wo es flach wird.
Heute morgen nach dem Frühstück packt es mich gleich mal. Mann und Sohn testen den Pool und ich schwinge mich auf’s Rad.
Die Uferstraße ist verstopft mit Bettenwechslern, Radwege nur sporadisch aufgemalt, insgesamt kein Genuss. Beim nächsten Kreisverkehr flüchte ich in eine der kleineren Straßen. Entlang am südlichen Abfluss des Sees, vorbei an etlichen Agriturismi, und immer wieder von italienischen Kamikazefahrern überholt. Die sind echt hart drauf. Ich sehe mich des öfteren schon im Graben liegen.

Trotz meiner intensiven Vorbereitungsarbeit habe ich nur wenig Ahnung, wo ich lang fahre. Und weil ich keine Lust auf Anhalten und Karte schauen habe, fahre ich nach Kompass. Eine Stunde nach Süden, und dann wieder eine Stunde nach Norden. So in etwa. In der Realität nicht ganz so, denn wo es eins gibt, folge ich einem Radwegschild, um zu sehen, was die sich unter Radweg vorstellen. Oder, wenn die aktuelle Straße nicht so toll ist, und die an der Abzweigung einen schöneren Belag hat, nehm ich halt die.
So komme ich durch lauter nette Dörfer. Nichts spektakuläres, eher authentisch, würde ich sagen. Erholsam echt italienisch, in Gegensatz zu unserem Campingplatz. Aber das nur am Rande.
Italien ist übrigens das Land der Rennradfahrer und, was mich ganz besonders freut, auch der Rennradfahrerinnen. Alle paar Minuti kommen mir welche entgegen. Und tatsächlich drei von denen waren Frauen.
Gegen zwölf mache ich mich dann wieder Richtung heimatlichen Wohncontainer auf. Der rot-weiße Torre del Kraftwerk ist mein Anhaltspunkt.
Das letzte Stück an See entlang ist wieder nervig, aber nicht lang. Das war Trainingslager, der Rest des Tages ist Urlaub.

3 Gedanke zu “Reine Definitionssache”
  1. So lernt man andere Länder kennen :-).
    Einfach mal los fahren.
    Familienurlaub klingt gut. Und wenn du da auch etwas Zeit für ein paar Erkundungstouren hast, ist das perfekt.
    Ich wünsche euch eine eine schöne Zeit
    Liebe Grüße
    Helge

  2. Hallo Andra,
    hui, jetzt hab ich aber geschaut!
    Vom Radwandern ins Trainingslager ist aber auch recht heftig! 😀 dachte ich so bei mir… Gut dass es "nur" Familienurlaub ist! 🙂
    Deine Beschreibung der Straßen, Wege und Beschilderungen klingt so nach Urlaub… schön! 🙂

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