Weite Landschaft mit einem Radfahrer vor mir. WindigZwischen Gmund und Holzkirchen

Heute hat es den Mann dann auch erwischt. Er ist „im Club“, in der zweiten Hälfte angekommen, oder ein Rüstiger Fünfziger.  Er hat sich den Tag freigenommen und sich ein richtiges Männergeburtstagsprogramm zusammengestellt, und ich bin eingeladen mitzumachen: Morgens will er mit dem Rad in die Berge nach Tegernsee radeln, um in der dortigen Seesauna zu wellnessen und nachmittags mit dem Zug heimfahren.

Blick über den See, Berge am anderen Ufer, Holzbank und Tisch im Vordergrund
Der Tegernsee ist schön

Ich schlage eine winzigkleine Änderung vor, nämlich morgens mit dem Zug hin und heimwärts radeln, weil es doch morgens noch so kalt ist (sagt eine mit amtlichem Winterradeldiplom). Denn eigentlich geht es mir nur um die Höhenmeter, die sind nämlich von Süd nach Nord deutlich angenehmer als anders herum. Das will ich aber nicht so laut sagen.  Der Mann lässt sich darauf ein und so sitzen wir heute um neun im Zug Richtung Tegernsee, und checken eine gute Stunde später ein. Der Mann als Geburtstagskind hat sogar freien Eintritt.

Weite Landschaft mit einem Radfahrer vor mir. Windig
Zwischen Gmund und Holzkirchen

Die Saunalandschaft dort ist wirklich der Hammer: Direkt am See mit Stufen ins Wasser. Am Steg schaukelt das Schiff Irmingard und beherbergt auch eine Sauna in sich. Dick eingepackt in Handtuch und Kuschelbademantel liege ich draußen auf einer Liege, der See plätschert und ich schlafe gleich mal ein Stündchen ein. Wir probieren die diversen Schwitzräume aus, der Mann mehr als ich. Ich liege dann lieber in der Sonne im warmen Solebad und starre auf den See – und kann mir gar nicht vorstellen gleich noch sechzig Kilometer zu radeln. Es hilft aber nichts, wir müssen heim. Noch ein leichtes aber sehr leckeres Mahl im angeschlossenen Bistro, anziehen, auschecken und aufsteigen. Los geht’s.

Blick auf eine Straße, die den Berg hoch führt. Ziemlich steil.
Ich brauche ganz dringen noch a) Kondition und b) zwei drei kleinere Gänge

Bis auf die zwei bis vier Anstiege, die ich meinem Puls zu liebe schiebe, geht es wirklich super. Kein Wunder bei dem Gefälle. Von Tegernsee bis München geht es an die 400 m bergab. Das merkt man schon ganz ordentlich. Es gibt einige Kilometer, die wir mit an oder über dreißig km/h fahren. Ohne den starken Seitenwind wäre es vielleicht sogar noch schneller gewesen.

Rennradfahren macht einfach Spaß, besonders wenn Wetter und Landschaft passen. Ich habe auf dieser Fahrt aber auch gelernt, dass ich noch ganz schön weit weg von einer Cyclassics-Form bin. Das muss und wird sich ändern.

8 Gedanke zu “Saunen und Sausen”
  1. Liebe Alexandra,
    oh da wäre ich schwer in der Zwickmühle gewesen! Hätte ich mich auf die zusätzlichen Höhenmeter eingelassen oder darauf, tiefenentspannt und kreislaufschwach nach der Sauna noch mal zu radeln? 😀
    Aber der Rest des Tages kling königlich. Oder geburtstäglich! 😉
    Schön, dass ihr ihn gemeinsam genießen konntet!

    1. Das nächste Mal mache ich es richtig: Erst schinden, dann winden im warmen Wasser (von wegen dem Reim). Ich verbuche das jetzt als Lernerfahrung. Oder zumindest als Erfahrung, ob ich daraus auch was gelernt habe, wird sich zeigen 🙂

  2. Pssst … Auch wenn man immer ‚mal wieder zu hören bekommt, dass „alle Männer Schweine“ seien, mag ich doch irgendwie nicht glauben, dass Ihr im „Sauenparadies“ eingecheckt habt. 🙂
    Hab aber nix gesehen und nix gesagt …

    Stephan 😉

    PS: Auch wenn ich noch in der „ersten Hälfte“ bin, werde ich in wenigen Tagen den Abstand zur Clubmitgliedschaft auf weniger als 10 % verringern. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund auch nachträglich noch herzliche Gratulation und die besten Wünsche für „den Mann“!

    1. <kicher>Wenn das mal nicht eine Freud’sche war.</kicher>. Danke für die Glückwünsche, ich gebe sie gerne weiter. Und dir auch einen schönen Tag in wenigen Tagen. Der Tag X wird kommen. Viele Grüße, Alexandra

  3. Liebe Alexandra,
    erst einmal herzliche Glückwünsche nachträglich an den Gatten.
    Ich persönlich hätte die Tour natürlich auch andersrum gemacht. Erst radeln und dann saunieren. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, nach einer entspannten Saunazeit noch Radfahren zu müssen 😆
    Und die 400 HM hoch statt runter hätten natürlich auch was mehr für die fehlende Kondition getan 😉
    Aber bis zu deinem Vorhaben ist ja noch Zeit, insofern keine Panik. Die Kondition kommt noch und dann brauchst du auch keine weiteren Gänge mehr 🙂
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Helge, oh du Stimme meines Gewissens. Du hast natürlich Recht: Der Weg des geringsten Widerstandes bringt einen nicht weiter. Aber mehr Spaß macht es natürlich schon.

Kommentare sind geschlossen.