Nach ein paar Tagen Schlapp- und Fast-Krankheit springe ich heute morgen frisch und munter aus dem Bett. Quasi. Im Kopf zumindest.
Auf jeden Fall frisch genug, um mein Fitness-Training wieder aufzunehmen. Ich habe mir nämlich etwas vorgenommen: Bergtraining mit dem Rad. Mein Weg in die Arbeit hat ja keine nennenswerten Steigungen. Insgesamt zwischen zwanzig und fünfzig Meter, schön verteilt auf dreizehn Kilometer. Und eine Autobahnunterführung. Also nichts, was als Bergtraining gelten könnte. Aber: Im Park ist ein Berg, äh Hügel. Mit einer Vier-Serpentinen-Auffahrt. Ich nehme mir also vor, öfter diesen Berg zu erklimmen. Heute war Erstbesteigung. Vollkommen unspektakulär. Der Puls war zwar auf hundertsechzig und höher, aber dafür war die Kette nicht mal auf dem kleinsten Ritzel. Gespannt auf das Höhenprofil lese ich gleich mal das Training aus der Uhr aus. Und was für eine Enttäuschung. Die doofe Garmin hat heute mal kein Höhenprofil mitgeschnitten. Was soll das denn? Warum gerade heute nicht?
Ich muss also guhgeln, um meine Leistung in Zahlen zu sehen. Und jetzt kommt die zweite Enttäuschung. Ein offizielle wirkendes Papier der Stadt München behauptet, dieser Hügel sei zwanzig Meter hoch. Nur zwanzig? Wie peinlich. Kein Wunder, dass die Garmin nicht gemessen hat. War’s ihr zu unbedeutend? Eine zu vernachlässigende Größe.
Aber mangels Alternativen werde ich diesen Berg, äh Hügel wieder und wieder besteigen. Ich habe mir bei Garmin ein Segment eingerichtet und kann mich so vergleichen, mit mir und mit anderen. Diese Segmente gelten nämlich für alle. Wenn Garmin-Nutzer zufällig mein Segment tracken, werden sie in eine Bestenliste für diesen Abschnitt eingetragen. Das ist mir neulich auch passiert. Da bin ich in ander Leute Segment geraten und wurde eine Rangliste eingetragen, beziehungsweise wäre eingetragen worden, wenn ich denn bei Garmin öffentlich tracken würde. Manchmal ist es schon ein bissel unheimlich, dieses Internet. Aber auch spaßig.
