Radreise im Sommer? — Auja, gute Idee!
Und diesmal in einem Land mit Rad-Infrastruktur? — Wäre schön, lass mal Frankreich probieren.
Von daheim weg Richtung Atlantik, vielleicht auf der Eurovelo 6 quer durch Frankreich? — Och, geht nicht ein bisschen mehr Meer?
Ja schon, das wäre die EuroVelo 1, oder La Vélodyssée. Mehr Meer geht nicht: entlang der Westküste Frankreichs von der Bretagne bis in die Biscaya, bis zu 80 Prozent autofrei, gut ausgeschildert und das passende Höhenprofil. — Nadann: Let’s go!
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Ungefähr so war die Entscheidungsfindung. Kurz und schmerzlos. Dann kam eine längere Verifikationsphase, denn seit meinen Erfahrungen mit dem englischen National Cycle Network schaue ich doch lieber genauer hin. Google Streetview und komoot sind schon ein bisschen genervt von mir, wenn ich immer wieder die selben Ecken dieser Welt anschaue. Durch die Bretagne läuft die Route auf ehemaligen Bahnstrecken, den Voies Vertes, so dass ich bei Streetview immer nur sehen kann, wenn sie eine Autostraße kreuzt. Und das ich da sehe, entzückt mich. Auch die offizielle Website und deren Insta-Account geben mir Anlass zu Hoffnung, dass die schönen Bilder auch mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Für die Navigation gab es zum Geburtstag ein Garmin Edge 1040 (ich liebe es!), zusätzlich könnte sein, dass ich noch meinen Bikeline-Reiseführer mitnehme. Obwohl ich ihn schon fast auswendig kenne.
Ziemlich einfach war diesmal auch die Buchung der Anreise: halb zwölf ab München nach Karlsruhe im ICE. Von Karlsruhe nach Straßburg mit Regionalverkehr und ein bissel selbst radeln, in drei Stunden gut machbar. Dann ab Straßburg mit dem TGV nach Paris. Ankunft um halb neun abends. Dann eine Nacht in Paris, und am nächsten Morgen mit dem TGV nach Morlaix in der Bretagne. Und mittags könnte ich meine Radtour beginnen.
Das Setup ist auch schon weitgehend klar: Mein Zelt ist wieder mit am Start, taschenmäßig werde ich mich ein bisschen vergrößern, um u.a. auch Nahrung transportieren zu können. Bei den Schuhen hadere ich noch. Gibt es Cleats für Birkenstock-Sandalen? Frage für eine Freundin.
Schön wäre es, wenn ich tatsächlich die gesamte Strecke bis nach Hendaye an der spanischen Grenze schaffe. Mal sehen, was in den drei Wochen geht – abzüglich der drei oder vier Tage, die ich für die An- und Abreise benötige. Das ist der Teil der Reise, der mich am wenigstens stresst. Mit den Erfahrungen vom letzten Jahr, wo ich schnell mal meine Rückreise von England erfolgreich geplant habe und alles wunderbar flutschte, wird es diesmal schon auch hinhauen.
Natürlich gibt es wieder Berichterstattung hier und die eine oder andere Story auf Instagram.
Links
La Vélodyssée – offizielle Website: und Insta
Die Route auf komoot, original mit minimalen Änderungen von mir.