Hättehättefahrradkette – diese Phase ist zum Glück nun auch vorbei und ich kann mich über die Erfahrungen dieses Urlaubs freuen. Ja, echt.

Lass mal ein positives Recap machen.

Das Material

Fahrradtasche auf dem Fronträck
Fahrradtasche von Jobinski

Mein neues Fahrrad ‚Schneggi‘ ist ganz oben auf dieser Liste der schönen Dinge. Wir haben uns supi verstanden. Die grünen Gepäcktaschen waren auch wieder goldrichtig, der Packsack mit dem Zelt drin auch. Allerdings waren die Straps ein kleines bissel zu kurz. Die neue handgefertigte Packtasche auf dem Frontrack war super praktisch, hat aber Verbesserungspotential beim Deckel. Und insgesamt hatte ich für mich keine gute Möglichkeit gefunden, Essen mitzunehmen. Es gab also meistens von der Hand in den Mund. Das könnte noch besser werden.

Lebenserhaltend war meine Elektrizitätsversorgung: Nabendynamo + Forumslader vom Mann geliehen, praktisch in der Fronttasche verstaut. An Tagen, an denen ich nicht gefahren bin, habe ich am Campingplatz oder im Hotel Strom geschnorrt. An die fette Powerbank, die die ganze Zeit mitreiste, erinnerte ich mich erst gegen Ende der Reise. Die hat meine gesamte Ausrüstung zwei Mal geladen, denn an Geräten hatte ich nur mein Smartphone und die Garmin-Uhr dabei, brauchte also gar nicht viel Strom.

Eine UK-Simkarte zu kaufen war gar nicht nötig. EU-Roaming hatten sie trotz Brexit noch nicht abgeschaltet. Die Netzabdeckung in Südengland ist übrigens sehr gut und viele Campingplätze haben auch WiFi. Außer den ganz kleinen, die auch keine Duschen haben.

Die Tourplanung

Richtig zufrieden bin ich mit meiner An- und Abreiseplanung. Das ist ganz gut gelaufen. Der Mittelteil ja eher nicht so. Ich weiß aber nicht, was ich hätte anders machen sollen in der Planung. Ich habe viele Stunden Reiseberichte gelesen, Planungstools konsultiert und so weiter. Schwierig wird es halt, wenn die Schere zwischen Erwartung und Realität (auch die berichtete Realität im Internet) zu weit auseinander gehen. Da hilft halt nur ein Echtzeit-Faktencheck. So ein bisschen habe ich mich geärgert, dass ich statt den Rückweg anzutreten, nicht in den Zug Richtung Cornwall im Westen gestiegen bin. Das war ja eigentlich die Gegend, die mich am meisten interessierte. Ich hätte da ein bisschen herumreisen können und dann mit dem Zug wieder zurück zu den Fährhäfen. Habe ich aber nicht, und so bleibt Cornwall weiterhin auf meiner ewigen Reiseziel-Liste.

Übernachtungen

Zelten macht Spaß

Zelten hat definitiv Spaß gemacht. Das war überhaupt gar nicht zu erwarten. Zu Beginn der Reise hatte ich noch schlimm Rücken, so dass der Einstieg, vor allem aber der Ausstieg aus dem Zelt eher nicht so leicht war. Wunderbarerweise wurde das mit dem Rücken immer bessern. Die superdünne Isomatte hat gut gereicht und das Kissen, das ich aus einem der Packsäcke gebastelt habe, war auch bequem genug. Nur das mit dem Frieren war etwas störend, wurde aber (in der Rückschau) gut ausgeglichen von dem durchgehend geilen Wetter tagsüber. Während dieser Artikel entsteht, radeln welche durch Wales und sind von oben bis unten durchgeweicht vom Dauerregen. Dann doch lieber schwitzen.

Die innere Einstellung

Karte mit Touren
Abgeradelt von Andraktiv

Das hat nur so semi-gut funktioniert. Anfangs habe mich immer noch zu viel hetzen lassen von mir hauptsächlich, habe und dann zwar runterschalten können in Sachen Erwartungshaltung, aber so ganz frei bin ich davon immer noch nicht. 630 Kilometer insgesamt, was deutlich unter dem ist, was ich mir mit meiner eh schon konservativen Planung vorgenommen hatte, und das wurmt mich schon ein bisschen. Aber auf der Karte passt diese Tour ganz schön zu meinen anderen.

Fazit

Wie war der Urlaub? Schön? Tatsächlich ja. Die Zeit verklärt ein bisschen und die Wut hat sich gelegt. War ein schöner Urlaub.

Würdest Du nochmal dahin? Tatsächlich ja, ich denke darüber nach. Vielleicht schon nächstes Jahr? Crazy me.