Von Tangermünde nach Schönebeck

Wer hätte das gedacht,  nochmal so ein Ritt nach meinem Durchhänger gestern.  Den Tag lasse ich ganz langsam angehen.  Es regnet draußen in Strömen,  also kein Grund zur Hektik.  Außerdem ist mein Rad ganz schlimm in der Garage eingeparkt. Ich muss eh warten.  Trödel ich halt beim Frühstück und Packen.  Der Mann daheim schlägt immer wieder vor,  ich soll mal an einem Ort bleiben und Pause machen.  Irgendwo,  wo es mir gefällt.  Aber der Gedanke gefällt mir nicht.  Ein ganzer Tag in einem kleinen Ort.  Och, nö,  Ich möchte weiter.

Karsten Schwanke hat für heute ganz Fürchterliches für meine Region vorhergesagt,  also mache ich mich auf das Schlimmste gefasst.  Aber irgendwie habe ich Glück.  Es regnet zwar,  und zwischendurch sogar richtig ordentlich,  aber es ist warm und die Duschen gehen auch wieder vorbei.  Zwei Stunden am Vormittag kann ich Pinkie sogar ganz ausziehen.  Ich binde sie mir um den Bauch,  damit sie schnell parat ist.


Irgendwann führt mich der Weg direkt in die schwarze Wand.  Aber die hat wohl ihr bestes schon gegeben und regnet jetzt nur noch stetig,  aber nicht mehr so wild.

Vor Magdeburg muss ich mir das Wasserstraßenkreuz und nochmal ein Schiffshebewerk ansehen.  Der Mittellandkanal kreuzt die Elbe. Sehr spannend.  Einfach so eine Brücke für Schiffe.  Ich bin beeindruckt.  Meinen Ausflug in die Technikmysterie muss ich dann allerdings mit einem Ritt durch den vermutlich schlimmsten Teil der Stadt Magdeburg bezahlen.  Aber irgendwann habe ich auch das hinter mir,  bin in der Nähe der Stadtmitte. Ich gehe kurz in mich, habe aber wirklich keine Lust auf Sightseeing.  Der Dom ist auch von Weitem imposant.

Südlich von Magdeburg wird es wieder schön.  Schicke Villen,  auch einige moderne,  am Flussufer.  Schöne Aussichten.  Ich beschließe noch ein bisschen weiter zu fahren.  Wenn das Hundertwasser-Hotel ein Zimmer für mich gehabt hätte,  wäre ich vielleicht noch geblieben.  Aber so buche ich mir schnell eine günstigere Unterkunft bei Schönebeck, nochmal fünfzehn Kilometer weiter.

Das Hotel hier ist klasse, original Ostcharme.  Weil es sonst nichts zu Essen in der Nähe gibt,  bestelle ich etwas im angegliederten Restaurant.  Der Wirt wühlt in der Tiefkühltruhe und kurz danach habe ich mein Schnitzel mit Bratkartoffeln vor mir.  Der Hunger treibt es rein.

Daten des Tages #20
Strecke 97 km
Zeit 6:00 h
Ø 16,3 km/h
Höhenmeter ↑ 368 m, ↓ 275
Track Strava
Flüsse Elbe, Mittellandkanal
Knüller des Tages Doch nochmal eine fast 100k-Tour, trotz Regen

 

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Ein Gedanke zu “Glück gehabt”
  1. Liebe Alexandra,
    wow, was für beinahe unwirkliche Wetterstimmungen du heute eingefangen hast! Ich weiß nur nicht, ob ich da hätte radeln wollen! 😉

    Schön, dass dein gestriger Durchhänger wieder eine Pause eingelegt hat – ich glaube so ähnliches von meinen langen Urlauben her zu kennen, wenn die Aufnahmekapazität des Kopfes überschritten zu sein scheint.
    Am besten gefällt mir ja dein Solarpaneel – sieht so futuristisch aus! 🙂

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