Einsamkeit im Erdinger Moos

Bevor morgen der Winter wieder hereinbricht, beschließe ich meine Heimfahrt von dreizehn auf ein paar mehr Kilometer auszudehnen. Schließlich muss ich in der Übung bleiben. Ich bin mit dem Reiserad unterwegs und in Zivil, also in Jeans und T-Shirt. Es ist warm, ich habe zuwenig getrunken, mein Nacken ist verspannt und das Thermopflaster darauf ist noch mal extra warm, meine Knie haben heute den ganzen Tag weh getan. Insgesamt keine guten Voraussetzungen für Rekorde.

Aber darum geht es natürlich heute nicht. Ich will herausbekommen wie meine Komfortreisegeschwindigkeit ist. Komfort heißt nicht aus der Puste zu kommen und so, dass meine Knie keine Kraft abbekommen. Sobald das passiert, sticht es nämlich unangenehm unter der Patella. Aber mit der richtigen Technik lässt sich das gut vermeiden. Trotz aller Widrigkeiten, zu denen auch ein mäßiger Gegenwind kommt, schaffe ich etwa zwanzig Kilometer in der Stunde. Damit bin ich zufrieden, wenn ich das fünf Stunden pro Tag durchhalte, schaffe ich mein Tagesziel.

Diese ruhige Fahren auf leeren kleinen Nebenstraßen heute war so schön. Ohne Stress ohne Ziel und einfach mal so los. Ich freu mich auch immer wieder, dass das Hinterland der Großstadt so nah ist.

Ein bissel Sorge macht mir noch der Rücken. Der muss noch lockerer und hoffentlich kräftiger werden in den nächsten 2 Wochen 6 Tagen und zwei Stunden.