Von Oldenburg nach Bremerhaven

Es ist vollbracht: Bodensee – Nordsee.  Ich habe es geschafft.  Es ist schier unglaublich.  Vor genau vierzehn Tagen fuhr ich in der Schweiz los.  Unter widrigsten Umständen.  Und dann fuhr ich einfach weiter.  Ein bisschen wie Forrest Gump,  der einfach weiterläuft.  Und wie er mache ich es auch.  Ich komme zur Küste und drehe um.  Nur gut, dass unsere Küsten nicht so weit voneinander entfernt sind.

Inzwischen habe ich 1. 141 Kilometer auf der GPS-Uhr.  Natürlich waren schmerzhafte Tage dabei.  Mal schmerzte der Po,  mal das Handgelenk. Mal war Gegenwind,  mal war Rückenwind.  Mal war es kalt,  mal nicht so kalt.  Mal war die Straße glatt,  mal holprig und mal nicht vorhanden.

Ganz oft war es schön.  Wie sich die Landschaft verändert,  wie sich die Dörfer und die Sprache wandeln.  Die vielen verschiedenen Autokennzeichen: manche  Kreise haben Glück und können sich lustige Kennzeichen ans Auto tun,  andere sind leider unaussprechlich.

Auch die Namen der Menschen und die Flurnamen ändern sich. Hier im Norden verstehe ich die Flurnamen überhaupt nicht.  Was ist ein Brink,  Heller oder Geest?

Mein Rad hat klaglos durchgehalten,  kein Platten,  keine sonstigen Zicken.  Zweimal habe ich aufpumpen (lassen)  müssen.  Nur die vordere Lampe hat den Geist aufgegeben.  Ich tippe auf akutes Schütteltrauma.  Sie lässt sich noch nicht einmal mehr aufladen.  Die Arme.

Meine Einfahrt hier nach Bremerhaven habe ich zelebriert. Vorne auf der Fähre,  wie die Tante von Titanic.  Nur ohne den Leo hinter sich,  und auch ohne Untergehen.  Die Stadt hat sich geschmückt für mich,  überall Wimpel und Rummel und Musik.  Kann aber auch sein, dass sie hier ein Stadtfest  feiern.  Ich feier mit und fahre einmal mit dem Riesenrad. Zum Fest gehört auch Live Musik,  und die findet leider gerade direkt unter meinem Fenster statt.  Ganz schön laut. Aber egal.  Ich habe heute gute Laune.  Bin stolz auf mich und freue mich auf den nächsten Teil.  Elberadweg.

Daten des Tages #14
Strecke 76,5 km
Zeit 4:50 h
Ø 15,8 km/h
Höhenmeter ↑ 234 m, ↓ 244 m
Track Strava
Flüsse Hunte, Weser, Nordsee
Knüller des Tages Die Nordsee in der Abendsonne
6 Gedanke zu “Geschafft!”
  1. Liebe Alexandra,
    ich ziehe den Hut vor dir.
    Du hast es geschafft. Hast es durchgezogen. Das ist echt ne Leistung.
    Einen ganz großen Respekt 🙂
    Liebe Grüße
    Helge

  2. Der Elbradweg ist wunderbar, v.a. von West nach Ost sollte der Wind günstig stehen – und man kann teilweise auf, teilweise neben dem Deich fahren (Windschutz). Eine schöne Gegend, bin ich 2014 zwischen HH und Hitzacker geradelt …

    1. Das mit dem Wind hatte ich ja eigentlich auch fest eingeplant. Aber jetzt weht der dich tatsächlich von Osten. Das ist ja so gar nicht seine Art.

  3. Yeah!
    Hiphip Horay!
    Wahnsinn!! Super!!! Gratuliere!!!!! 🙂 🙂 🙂

    Das ist ja der Hammer – du hast das Projekt durchgezogen, wow! Ich bin mir ganz sicher, dass die Wimpel und die Musik eigens für dich waren. Die feiern sogar ein Stadtfest dir zu Ehren! 😀
    Und das hast du dir verdient!!

    Weiterhin gute Fahrt – wie lange bist du denn noch am Weg?

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