Erster Tag im Urlaub. Angesichts des unsicheren Wetters entscheiden wir uns für etwas Ungefährliches. Und was ist sicherer als ins Hochgebirge zu fahren?
Nein, im Ernst. Uns hat eine Bahn hochgefahren. Eigentlich waren es vier Bahnen, die in einer halben Stunden 1500 Höhenmeter überwinden. Mit einer Steigung, die phantasiebegabte Menschen leicht zu Panikattacken bringt. Oben auf 2400 Metern ü.N. ging es zu wie auf einem der gut erschlossenen Münchner Hausberge. Restaurants, Baustellen, Lehrpfade, Kinderspielplatz, und Menschen in Sandalen und Muscle-Shirt, die durch den völlig unerwarteten Schnee stapfen. Komisch, unten hat es doch eben noch fast 30 Grad gehabt?
Ausrüstungsmäßig konnten wir uns da nichts vorwerfen. Das hat allerdings nicht gereicht. Das Pochen in dem einen Zahn ließ sich die letzten Tage noch gut ignorieren. Heute war es jedoch zu einem grandiosen Schmerz-Crescendo angewachsen, das den ganzen Kopf einnahm. Ich konnte nicht viel mehr tun, als zu sitzen und rumzujammern. Das mache ich ja gerne und viel, besonders in der letzten Zeit. Diese Schmerzen haben mich jedoch fertig gemacht. Und scheinbar war ich so überzeugend, dass der Sohn mir sogar freiwillig den Rucksack abnahm.
So schlimm war es, dass ich, wieder im Tal, sofort und freiwillig einen Zahnarzt gesucht habe. Gar nicht einfach, am späten Freitag Nachmittag in einer ländlichen Gegend. Ich habe dann einen gefunden mit einem freien Termin, der mich in einer halben Stunde wieder schmerzfrei gemacht. Außerdem hat er sich gefreut, dass ich aus München bin, weil er da studiert hat und erst seit einem halben Jahr wieder im heimatlichen Kärnten ist. So weiß ich jetzt auch ein bissel Bescheid über die unterschiedlichen Situationen junger selbständiger Zahnärzte in München und Spittal an der Drau.
