Der Mann und ich sind verabredet zu einer Radtour. Er hat seit Herbst auch ein neues Rad, mit dem er schnell unterwegs ist. Kein Mountain- auch kein On-Road. Son Mittelding. Ich muss mangels Alternativen mit meinem Trekkingrad los. Wir fragen den Sohn, ob er mit will. Sein erwartetes Nein lassen wir so stehen und ihn auch, und fahren los. Das Wetter ist viel zu schön, um sich ärgern.
Bei Kilometer drei oder vier tut sich mein Rad beim Schalten schwer. Es hakt, das kenne ich schon. Ich versuche es mit roher Gewalt. Ich gewinne. Allerdings hat die Schaltung nicht nur verloren. Nein, sie hat einfach aufgegeben. So feige. Der Bowdenzug hängt schlaff unterm Rahmen. Die Kette ist auf dem ersten Ritzel. So macht es keinen Spaß weiter zu fahren. Zumal der Mann sich eh schon im großen Gang hinter mir her langweilt, weil ich mit dem Trekkingrad nicht schnell genug vorwärts komme.
Wir begutachten den Schaden, haben nicht gleich eine Lösung parat und beschließen uns zu trennen. Ich beschreibe ihm meine übliche 30k-Strecke und drehe dann um gen Heimat. So richtig Lust auf zu Hause habe ich aber nicht, die Sonne scheint wie blöd, es ist warm und einfach schön. Und so beschließe ich im kleinsten Ritzel im nahe gelegenen Park herumzufahren. Off-road und on-snow sozusagen. Koordinations- wie konditionsmäßig fordert das ordentlich. Aber bringt Laune. Geschwindigkeit ist nicht das Ziel. Eher das auf dem Rad bleiben. Auf den ausgetreteneren Pfaden geht es ganz gut. Außer, wenn ein Hund in der Mitte des Weges steht und ebenso wenig Lust wie ich hat, in den tieferen Schnee auszuweichen. Aber, hey, die Klügere gibt nach und schiebt durch den Schnee.
Ich kreuze also ein wenig durch den Park, meide die geräumten Wege und strampel gegen den strammen Wind an. Nach einer Stunde bin ich wieder daheim. Der Mann braucht noch eine Stunde länger.
Das war Tag zwei der 2015-Radl-Challenge.
2 Gedanke zu “Off road, on snow”
Kommentare sind geschlossen.
hey, wie schön, das habe ich gestern auch gemacht. Allerdings mit dem MTB. Aber eben auch off-road und on-snow 🙂
So ein Rad ohne Schaltung ist natürlich ätzend, aber wie mir scheint, hattest du trotzdem noch deinen Spaß 🙂
Liebe Grüße
Helge
Hallo Helge, man muss halt das Beste aus den Gegebenheiten machen. Aber mit voller Schaltung ist es schon besser.