Winterlandschaft mit tiefstehender Sonne und einer kleinen Nebensonne rechts, sieht aus wie ein RegenbogenSonne (links) und Nebensonne (rechts)

Samstag und Sonne. Und warm. Seit langem mal wieder sind positive Temperaturen vorhergesagt. Das schreit nach Outdoor. Meine Männer zieht es in die Berge. Sie wollen eine Skitour machen. Für den Sohn wird es eine Premiere, Initiation sozusagen. (Als ich dies hier schreibe, sind sie noch nicht zurück, daher weiß ich nicht, ob das Vorhaben geglückt ist.)

Selfie einer Frau mit Sonnenbrille und Radhelm vor einem Schneefeld, in der Sonne
Alexandra in der Sonne

Berge und Skier sind nichts für mich, meine Knie und meine Psyche. Daher bleibe ich im Flachen und mache mich für eine kleine Radlrunde fertig. Ich entscheide mich fürs Mountainbike, weil doch noch ordentlich Schnee rumliegt und nicht alle Seitenwege gut geräumt sind. Wissend, dass ich mit diesem Rad keinen ganz tollen Schnitt und damit nur einen kleinen Radius habe, nehme ich mir nicht viel vor, dreißig Kilometer so etwa. Auf und los.

Nach fünf Kilometern muss ich mich gleich mal entblättern. Viel zu warm angezogen. Diese hohen Außentemperaturen bin ich einfach nicht mehr gewohnt.

Mountainbike auf der Brücke über einen vereisten Kanal
Und mein Mountainbike

Ich trete mit dem Mountainbike schön langsam vor mich hin. Schau ab und zu mal nach hinten, ob ich nicht vielleicht doch versehentlich einen Betonklotz hinter mir herziehe. So fühlt es sich an. Die breiten Stollenreifen, die Sitzhaltung und der gerade Lenker sind nicht für Schnellfahren gemacht. Muss ja nicht. Immerhin habe ich mich inzwischen anatomisch an das Bike gewöhnt. Die Handgelenke und der Po tun nicht sofort und automatisch weh, wenn ich aufsteige. Man muss sich auch an den kleinen Dingen freuen.

Anstatt meiner üblichen, schnarchlangweiligen 30k-Runde biege ich irgendwann einmal ab und folge dem Schild zum Speichersee. Will ich doch mal sehen, ob der zugefroren ist.

Winterlandschaft mit dem Schatten einer Radlerin im Vordergrund
Winterlandschaft

Ist er tatsächlich, und wie das so ist mit Eisflächen in Bayern: Die männlichen Eingeborenen kommen zu Scharen mit ihren Eisstöcken und mindestens einem Tragerl Bier und amüsieren sich. Ich beobachte sie vorsichtig durch die Büsche. Nicht, dass ich sie erschrecke und huschhusch sind sie weg.

Ich halte mich aber gar nicht so lange auf mit der Beobachterei, weil es mir dann doch bald kalt wird, so ohne Bewegung. Und die Sonne geht auch bald unter, also auf geht’s.

Winterlandschaft mit tiefstehender Sonne und einer kleinen Nebensonne rechts, sieht aus wie ein Regenbogen
Sonne (links) und Nebensonne (rechts)

Auf dem Rückweg gibt’s noch was richtig Schönes zu sehen, nämlich eine Nebensonne. Das ist wie ein Stückchen Regenbogen neben der Sonne auf der gleichen Höhe. Fast die ganze Zeit fahre ich mit diesem Anblick. Er wärmt das Herz. Aber leider nicht den Po und die Zehen. Die sind inzwischen so richtig kalt und verlangen eine heiße Dusche als ich wieder daheim bin.  Jetzt sitze ich auf dem Sofa vor dem Kamin, Tee neben mir und das Gesicht glüht noch von der Kälte. Solche Tage sind schön.

Ein Gedanke zu “Winterradeln vom Feinsten”
  1. Liebe Alexandra,
    also unsere männlichen Eingeborenen sind da gar nicht scheu. Die darf man ansehen und manchmal kommen auch Laute von ihnen in meine Richtung. Die kann ich wohl oft nicht richtig deuten und so bleibe ich in diesen Situationen lieber stumm. 😀
    Ich radel noch immer nicht (obwohl es seit Freitag wieder zarte Plusgrade bei uns hat). Hab aber eine gute Ausrede: Rad im Service und großer Umzug dieses Wochenende. 😉

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