Die Wettervorhersage für das Wochenende ist zweigeteilt: Samstag schön, Sonntag nicht. Der Sohn will Skifahren. Also machen wir das und zwar am Samstag. Wir wollen ins Sudelfeld, weil das kennen wir noch nicht.
Wir kommen früh los. Der Stau auf der Autobahn hält sich noch in Grenzen und betrifft uns nicht lange. Es sind in der Hauptsache Sachsen, Sachsen-Anhaltiner, Thüringer und Dänen, die sich gen Süden in die österreichischen und italienischen Berge quälen. Die Armen.
Auch im Skigebiet haben wir Glück und ergattern den drittletzten Parkplatz in Liftnähe. Inzwischen ist es fünf vor elf und wir dürfen die ermäßigte Ab-Elf-Uhr-Karte erwerben. Schon wieder Glück.
Und los geht es in den ersten Lift und in den zweiten und zwischendurch fragen wir uns, was jetzt mit der Sonne ist. Denn die sehen  wir hinter dem Nebel nicht. Erst gegen zwölf und am höchsten Liftausstieg ist sie da und zwar sowas von grandios. Im Tal noch dicker Nebel und oben blauer Himmel mit Glitzerstaub. Es ist nämlich so kalt, dass der restliche Hochnebel in der Luft gefriert und leise zu Boden rieselt. Ein kleines Mädchen, das sich nach Kinderart einfach in den Schnee geschmissen hat und nach oben blickte, rief verzückt: „Mamamama, lauter Glitzer in der Luft! Schau mal! Wie schööön!“

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Über den Wolken

Skifahren ging übrigens besser als erwartet. Dafür, dass ich es eh nicht gut kann, weil erst vor sieben Jahren angefangen, und letztes Jahr ganz ausfiel wegen Knie.
Meine Technik ist eine Katastrophe. Das merke ich an den schmerzenden Gliedmaßen. Die Oberschenkel brennen wie Feuer, die Knie tun weh, und ich fahre recht einseitig. Rechtsschwung geht gut, links gar nicht. Das bringt mich mitunter in die Bredouille, beispielsweise wenn Tiefschnee oder etwas anderes im Weg ist, und ein Linksschwung die Rettung wäre.
Irgendwann kann ich dann nicht mehr, brauche eine Pause. Ich lasse Sohn und Mann ziehen und mache es mir mit einem Bierchen auf der sonnigen Terrasse der Sonnenalm gemütlich. Das entspannt ungemein.
Mit Bier im und Sonne auf dem Bauch mache ich mich dann nochmal auf in die letzten Stunden, in denen die Lifte laufen. Die Technik ist immer noch nicht besser geworden. Nur manchmal traue ich mir auch etwas mehr Geschwindigkeit zu und muss feststellen, dass das vieles einfacher macht. Und schneller.
Gegen vier bin ich dann wirklich am Ende. Geographisch wie konditionell. Ich suche mir eine windgeschützte Stelle und warte, bis die Lifte endgültig zumachen und meine Männer auch ein Ende finden müssen.
Fazit: Unglaublich schöner Tag mit herzergreifenden Panoramen. Große Schmerzen in den Beinen und Knien und wenig Freude am Fahren. Es war eine gute Entscheidung, den Skiurlaub dieses Jahr ausfallen zu lassen.

2 Gedanke zu “Schau mal, Glitzer!”
  1. Oh, was für schöne Bilder. Fürs Skifahren bin ich leider völlig unbegabt. Liegt vielleicht auch daran, dass ich zuviel Angst habe oder halt im Flachland geboren und aufgewachsen bin. Sklilanglauf würde ich ja noch machen. Aber den Berg runter? Niemals 😉 .
    Viele Grüße
    Karina

    1. Hallo Karina, ich finde Berge und Gebirge auch manchmal furchteinflößend, mindestens jedoch ehrfurchtgebietend. Mit der nötigen Vorsicht, Helm auf dem Kopf und ausreichend blauen Pisten geht das schon mit dem Bergab. 🙂

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