Dass ich nicht laufen kann, habe ich ja schon ausgiebig beweint. Leider hilft das nicht und bringt mich nicht weiter, deshalb habe ich dieses Jahr dem Laufenlernen gewidmet. Und anfangen tue ich mit Beinmuskeltraining. Endomondo hat ein neues Feature „Commitments“. Das sind Wetten gegen einen selbst. Ich habe mir ein Commitment eingerichtet, das da lautet: Jede Woche 1000 Kalorien mit Gehen oder Laufen oder Wandern oder ähnlichem verbrauchen. Das sind etwa zweieinhalb Stunden in der jeweiligen Sportart. Und damit die Kondition auch was davon hat, fing ich vor ein paar Wochen mit dem Nordic Walking an. Stöckeschleudern, wie manche abfällig sagen. Am Anfang kam ich mir auch etwas affig vor, dann habe ich mich mal auf Youtube schlau gemacht, die Stöcke kürzer geschraubt und eine andere Technik ausprobiert (die richtige nämlich) und schon hat es Spaß gemacht und ging auch viel flotter voran. Ich bin mit Pulsuhr unterwegs und versuche konstant bei 135 zu bleiben. Da hab ich auch was zu tun und es wird nicht langweilig.
Gestern hat mich die senile Bettflucht schon recht früh aus dem Bett gescheucht. Ich nutze die Gelegenheit und bin schon vor acht auf der Strecke. Wieder in Richtung Riemer Park. Der Boden ist noch gefroren und die Pfützen haben schöne Eisdeckel. Ich kann meine Pudelmütze gut vertragen, die Handschuhe ziehe ich aber recht bald aus. Ich bin gut unterwegs und werde übermütig. Ich probiere einfach mal einen anderen Rückweg, den Joggingpfad des Mannes. Am Ende sind es 15k in 2,5 Stunden, zwei fette Blasen auf der Fußsohle, viel Sonne im Gesicht und eine ordentliche Zufriedenheit im Bauch.
Das war gestern. Heute merke ich deutlich, was ich bei Youtube auch noch gelernt habe. Nordic Walking beansprucht 90 Prozent der Muskeln. Das kann ich bestätigen. Und von diesen 90 Prozent haben mindestens 50 Prozent einen ordentlichen Kater. Mein ganzer Körper schmerzt. Naja, nicht direkt Schmerz, aber auch nicht ohne. Jedes Mal, wenn ich aufstehe vom Stuhl, entfährt mir ein Seufzer. So eine Art Schmerz.
Trotzdem will ich heute mein Rennrad-Jahr 2015 einläuten. Das Wetter ist unwiderstehlich. Ich muss einfach los. Mit was bekämpft man Feuer? Mit Feuer, genau. Also Zähne zusammenbeißen und los.
Und Oh Wunder. Überhaupt kein Problem, muskelschmerztechnisch. Es geht einfach so. Die erste Hälfte gegen den Wind und dann um so lockerer zurück. Einfach schön. Radfahren macht Spaß. Hatte ich das schon erwähnt? Und wenn es dann noch den Walking-Muskelkater nullifiziert, um so besser!

6 Gedanke zu “Feuer mit Feuer”
  1. Oh, ich versteh das so gut… mit Laufen kann man mich auch jagen (aber bitte nur auf dem Rad ;)). Das Ziel mit den 1000 Kalorien ist eine gute Taktik, muss ich mir merken! Viel Erfolg weiterhin!

    1. Hallo Carolyn, erstmal herzlich willkommen hier. Ich freue mich, dass du mitliest. Und dann entschuldige bitte die späte Antwort, dein Kommentar ist mir durch die Lappen gegangen.

      Sehr netter Spruch das mit dem Jagen und dem Fahrrad. Muss ich mir merken 🙂
      Viele Grüße,
      Alexandra

  2. Da sieht man es mal wieder. Radfahren und Laufen (oder Walken) passt perfekt zueinander.
    Mit Radfahren kann man sogar den Mudkelkater vom Laufen "nullifizieren" :-))))
    Immer schön dran bleiben am Walken-Laufen oder was auch immer.
    Auch du kannst laufen 🙂
    Liebe Grüße
    Helge

    1. "Auch du kannst laufen", das hört sich so ein bisschen nach Predigt an: "Auch du wirst dereinst in den Himmel kommen". Man muss halt dran glauben, dann wird's schon wahr werden 🙂

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