Endlich hat es gepasst und ich habe das Schwimmbad in meinem neuen Studio nicht nur besichtigt sondern auch ausprobiert. Vorher habe ich brav mein anderes Programm abgewickelt: Laufen und Geräte und mich dabei die ganze Zeit auf die Belohnung gefreut.

Zehn vor fünf war ich dann endlich so weit und durfte ins Bad: Ein Traum. Ehrlich. Spiegelglatte Oberfläche auf Augenhöhe, wenn man durch die Tür kommt. Fenster mit Blick über die Stadt, sogar ein paar Berge zu sehen im Hintergrund. Ein paar vereinzelte Menschen im Becken, ein paar schwammen stehend und ein paar standen schwimmend. Eine breite Bahn war abgetrennt. Ein einzelner Schwimmer darin. Ich geselle mich dazu und nach einer Bahn geht er. Ich bin also allein auf der Bahn. Fast zehn Minuten lang.
Aus dem Augenwinkel beobachte ich Aktivität am Beckenrand, auch trudeln immer mehr Menschen ein. Aber weil meine Bahn leer ist und ich mich freue, beachte ich das nicht weiter.
Aber dann, Punkt fünf, wummert auf einmal das Bose Soundsystem (= fünf Sterne) los mit der unvermeidlichen Ich-mache-Sport-und-bin-gut-drauf-Gute-Laune-Musik. Und jetzt verstehe ich auch, warum sich alle Schwimmbadsteher strategisch im Becken verteilt haben: It’s Aqua Aerobic time!
Da hopsen sie also im Wasser umher, angetrieben von den Beats und den bellenden Anweisungen der Trainerin.
Mit meiner Schwimmbrille mit Sehstärkengläsern konnte ich gut beobachten, was für Übungen gerade unter Wasser angesagt waren, und habe dadurch den Kopf schön unten gehalten.
Leider gab es auch zwei Herren, die nicht Wasserturnen machen wollten. Die sind dann in die Schnellschwimmerbahn gekommen. Ich betone „Schnellschwimmerbahn“, weil der stellvertretende Irgendwas, der mir die Führung gegeben hat, das so betonte. Diese Bahn sei wirklich nur für schnelle Schwimmer, weil da trainieren die Profis. Aha, dachte ich mir damals; soso, dachte ich mir diesmal. Diese beiden Herren waren jedenfalls keine Profis. Mehr so der Typ Spazierenschwimmer. Eine halbe Stunde lang haben wir uns zu dritt arrangiert bis ich meine dreiviertel Stunde voll hatte. Das ging auch. Und alle mal besser, als das Kreuz-und-Querschwimmen ganz ohne Bahn im städtischen Hallenbad.
2 Gedanke zu “Fünfsterneschwimmen”
  1. Laufen, Krafttraining und Schwimmen: und das an einem Tag! Vor ein paar Wochen hätte sich das nicht so enthusiastisch angehört bei dir 🙂
    Du hörst dich doch sehr motiviert an und das ist gut.
    Und das mit den Schwimmerbahnen oder Schnellschwimmerbahnen ist völlig normal. So manch einer, der wie Treibholz durchs Wasser treibt, ist doch tatsächlich der Meinung das das ausreicht, um als Schnellschwimmer zu gelten. Da sind die schmerzfrei 😀
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Hallo Helge, ja, zur Zeit bin ich ordentlich enthusiasmiert. Das macht Spaß und ich hoffe, es hält noch lange an. Viele Grüße, Alexandra

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