La Vuelta 2014 dreht ihre Runden hier in der Gegend. Gestern weiter im Süden, nahe dem Strand, den wir uns für den Tag ausgesucht hatten. Da wir mit noch zwei Familien aus München unterwegs waren, hatte ich auch nicht so ein ganz schlechtes Gewissen, mich mal für zwei Stunden abzusetzen. Ich lieh mir also ein Radl und machte mich vom Strand auf Richtung der nächsten Hauptstraße.
Mit meinem rudimentären Spanisch habe ich im Internet den Zeitplan recherchiert und mich passend an der Straße positioniert. Und da stand ich dann. In der andalusischen Hitze. Und wartete.
OK, dachte ich, das ging jetzt schnell. Viel gesehen habe ich nicht, Details schon gar nicht. Dann muss ich morgen genauer hinsehen.
Und dann auf einmal ein Höllenlärm. Das spanische Militär muss angeben und zwar mit drei Helikopter, die jetzt hinter uns über dem Meer stehen und auch zuschauen wollen. Der Krach ist an sich schon nicht schön, und für uns, die wir jetzt schon eine Stunde in der Knallsonne stehen dreimal nicht.
Aber dann kommen sie endlich. Recht gemütlich eigentlich, einige ratschen miteinander, andere schauen sich die Heli-Demo an. Und alle fahren vollkommen entspannt im Pulk durch die Menschenmenge.
Die meisten sehen sich ähnlich: schlank, sehnig und unglaublich jung. Einen mit Vollbart habe ich gesehen.
Tja, und dann war es auch schon wieder vorbei. Ging wieder schnell.Wir begeben uns zum Bahnhof, weil wir noch eine Stadt besichtigen wollen.
Der Bahnhof liegt gleich am Hafen, und so stellen wir fest, dass die Hubschrauber nicht das einzige sind, mit dem die spanische Marine aufwarten kann. Im Hafen liegt nämlich ein Mordstrum Flugzeugträger. Viel zu groß für diesen Hafen. In diesem Kontext verstehe ich jetzt auch den Hinweis einer Spanierin, dass diese Etappe von einem Schiff startet. Das war tatsächlich wörtlich gemeint. Wer kann das denn ahnen.Nach diesem Spektakel stopfen wir uns mit zwei Millionen anderen Vuelta-Touristen in den Vorortzug nach Jerez de la Frontera, um dieses Städtchen in guter Touristenmanier in der größten Mittagshitze zu erkunden. Die Mittagshitze findet hier zwischen drei und sechs statt, und das vergessen wir bisweilen. Also schleppen wir uns durch die Gassen von Café zu Sehenswürdigkeit. In meiner Fantasie radel ich der Hitze davon. Der Fahrtwind kühlt. Neben mir die endlosen langen Strände des Atlantik. Immer wieder reicht mir jemand frisches kühlendes Wasser…Nein, die Sonne hat mir nicht das Hirn versengt. Ich vermisse nur mein Radl und freue mich auf unsere erste Ausfahrt demnächst.
Hallo Helge, das mit dem Zeitfahren ist eine gute Idee. Werde ich mir merken.
Und was das Wetter angeht : das wird ab nächster Woche schlagartig besser, wenn ich wieder im Lande bin. Ich fühle mich wie ein Sonnenspeicher.
oh ja, wir kennen das. Da steht man an der Strecke und steht und steht und dann Wusch!!! und alles ist vorbei 🙂
Deshalb haben wir das letzte Mal als wir eine Radtour uns aus der Nähe angeschaut haben, ein Einzelzeitfahren genommen. Da gibt es wenigstens ganz oft Wusch, wusch, wusch …
Beneidenswert finde ich das du von Hitze erzählst. Hier ist es ja gerade alles, nur nicht warm. In Deutschland ist irgendwie der Sommerwinter ausgebrochen.
Ich wünsche dir noch eine tolle Zeit
Liebe Grüße
Helge