Dabei kam ich zu folgenden Erkenntnissen: Erstens, ein langweilig glattes Meer hat immer noch mehr Oberflächenbewegung als jedes Schwimmbad.
Zweitens, Oberflächenbewegung macht das Einatmen zur Herausforderung. Drittens, Salzwasser in großen Mengen eingenommen schlägt sich auf den Magen. Viertens, Salzwasser ist auch nicht gut für die Augen auf Dauer (die Schwimmbrille ist natürlich nicht da, wo ich sie brauche). Und fünftens und schönstens, Salzwasser verleiht Auftrieb. Und zwar spürbar. Ich hatte das Gefühl, durchs Wasser zu schweben. Dass es auch Vortrieb verleiht, glaube ich nicht, aber angefühlt hat es sich so. Das hat richtig Spaß gemacht. Ich pendele also zwischen zwei Bojen hin und her und denke an den oder die Verrückte(n), die wir heute bei der Durchschwimmung der Straße von Gibraltar beobachtet haben. Wir waren gerade zu einer Walbeobachtungsfahrt mit firmm gestartet. Alle Passagiere warteten gespannt auf die erste Sichtung, als es aus dem Lautsprecher krächzt: … (unverständlich) … on the left … nine o’clock …
Alle stürmen zur angesagten Seite in der Hoffnung, Orca, Grindwal oder Delphin zu sehen. Und da sind dann nur zwei kleine Boote mit SchwimmerIn dazwischen. Langweilig. Sind ja bloß fünfzehn Kilometer, die da jemand schwimmt.
Ich muss jedoch zugeben, dass ich die Orcas, die wir dann zu sehen bekamen, auch spannender fand. Eine Familie von vier oder fünf Tieren. Sie lauerten in der Nähe marokkanischer Fischer, die in einem kleinen Motorboot und mit Schnur auf Thunfischfang waren. Orcas mögen Thunfisch, sind aber zu langsam, um ihn selbst zu fangen. Sie beißen ihn lieber von der Leine der Fischer. Und wir schauen zu. Wenn jetzt die Fischer auch etwas von den Einnahmen aus dem Whale watching abbekommen, ist es eine Win-win-win-Situation – außer für den Thunfisch natürlich.
Und zu unserem Gewinn trug dann noch ein lehrreicher Vortrag der bei firmm volontierenden Walbeobachterin Monika bei (Ihr Blog enthät schöne Fotos und Filme der Wale und Delphine in der Straße von Gibraltar).
Unser Meer hier ist recht unterschiedlich, was den Wellengang angeht. Mal haben wir ernsthafte Wellen, die eine ausgefeilte Technik mit den Bodyboards erfordern, wollen sie optimal ausgenutzt werden. Ein andermal ist sowas von tote Hose wellentechnisch, dass es an ein Schwimmbad erinnert. Was mich wiederum daran erinnerte, ein kleines Schwimmtraining einzulegen. Parallel zum Strand, ein paar mal hin und her.