Da sind wir also in unserem diesjährigem Urlaubsziel: Viborg, Nordmitteljütland, Dänemark. Der Ort mit der wahrscheinlich geringsten Dichte an deutschen Touristen, was sich damit erklären lässt, dass es wahrscheinlich auch keinen Ort in Dänemark gibt, der weiter vom Meer entfernt ist, dafür aber von Ost- und Nordsee gleich weit entfernt. Wir sind hier gelandet, weil wir Haustauscher sind. Zu dieser Zeit macht eine dänische Familie in unserem Häuschen Urlaub und wir sind in Viborg. Haustausch hat uns schon einige besondere Urlaube eingebracht an Orten, die nicht über Katalog zu buchen sind in Irland, Spanien, Holland und Kärnten.
Ich bin inzwischen so drauf, dass ich fast überall Urlaub machen kann. Fast überall ist es schön und fast überall kann man sich erholen. Das ist ein bisschen so, als ob eine dänische Familie in Vilsbiburg Urlaub machen würde. Da fragen auch erstmal alle, was man da will. Aber die Gegend dort ist schön, die Dörfer sehen anders aus als daheim, das Essen ist anders, ein Badesee und ein lokales Museum findet sich bestimmt auch und für Tagesausflüge gibt es größere Städte und Attraktionen rundum. So ist das bei uns auch.
Nachdem wir die beiden Viborger Seen schon mit dem Rad und laufend erkundet hatten und einen Tag so richtig schön daheim vergammelt hatten, also ein Ausflug in den Thy Nationalpark in Südnordjütland. Am ungefähr stürmischsten Tag des Jahres. Der Spaziergang am Strand fühlte sich an wie Dauerpeeling unter der Dusche und nach etwa zwei Stunden hatten wir den Sand überall. Den Plan, an der Küstenstraße entlang zu radeln, mussten wir in den Wind schlagen. (Sorry, dieses Wortspiel musste jetzt sein.) Stattdessen steuerten wir den Nors Sø an, der etwas weiter im Inland und hinter Wäldern liegt.
Mit den Mountainbikes durch die Heide mit einigen Verfahrern und steilen Stücken mit Treibsand, das hat richtig Spaß gemacht; besonders dem Sohn, der sich mit seiner kindlichen Unbekümmertheit die wildesten Wege fahren traute und sich über seine zaudernde Mutter lustig machen konnte. Und der See als Ziel hat sich auch gelohnt. Sehr flach und daher auch schön warm mit ordentlich Wellen durch den Sturm.