Sturm am Riemer See

Heute war die Fahrt in die Arbeit die reine Freude. Sturmtief Heini kommt von Westen und will nach Osten, genau wie ich. Die meiste Zeit bin ich genau in seiner Richtung.  Dann ist es schön leise, ich höre den Wind nicht, spüre ihn kaum und sehe ihn nur an den sturmgebeutelten Bäumen und Sträuchern neben mir. So stelle ich mir Ballonfahren vor.

Das wilde Wetter erkennt man auch an der Brandung, die den sonst so langweilig-ruhigen See im Park aufpeitscht, und an der Skulptur aus Wäschespinnen, die laute Lieder singt. Überhaupt pfeift der Wind an allen Geländern und Pfosten entlang.

Sobald ich die vorherrschende Windrichtung verlassen muss, wird es richtig anstrengend. Böen schieben mich fast vom Weg und einhändig fahren geht gar nicht.

Der letzte Sommertag 2016
Der letzte Sommertag 2016: Auf dem Brecherspitz (c) Der Mann

In diesen Momenten sorge ich mich um den Mann, der heute einen Berg besteigen will, stelle mir vor, wie er vom Grat gepustet wird. Er meldet jedoch relativ schnell, dass im Vorgebirge kein Sturm ist. Ich bin beruhigt.

Reichlich zerzaust komme ich in fast Rekordzeit an und denke: Der Rückweg wird kein leichter sein. Dieser Weg wird windig und schwer.