Wenn ich mal ins Studio an die Geräte gehe, dann gehört Rückentraining mit zu meinen Übungen. Entweder unmittelbar auf der Lower Back-Maschine oder implizit bei den anderen Ruder- und Schultergürtelstrapaziergeräten. Und ich bilde mir ein, dass es auch ganz gut hilft. Nun gehört der Rücken normalerweise nicht zu meinen Problemzonen, aber bei längeren Radtouren merke ich schon, dass ich nicht mehr so verspannt bin.
An diesem Wochenende konnte ich nur erfreut feststellen, dass eine feste Rückenmuskulatur auch im Alltag hilft.
Am Samstag haben der Mann und ich nämlich endlich unser Brennholz geschichtet. Vier Ster davon brauchen schon zwei drei Stunden, bis sie da sind wo sie hingehören. In den letzten Jahren war zumindest das letzte Ster  doch immer eine recht schmerzende Angelegenheit im Lendenwirbelbereich. Diesmal irgendwie gar nicht. Klar habe ich die Arbeit gemerkt, aber richtige Schmerzen hatte ich nicht. Ist doch schön.
Ammonit im Profil
Ammonit im Profil

So war ich auch fit für den Sonntag und seine Aktivitäten. Ich habe die Familie zu einem Fossiliensuchausflug überredet. Der Bruder und die Nichte kommen auch mit. Anderthalb Stunden nördlich von München an der Altmühl war früher mal ein Meer mit Strand und Tieren und allem, was sonst so dazu gehört. „Früher“ meint hier vor gut 150 Millionen Jahren. Im Besuchersteinbruch können Laien nach versteinerten Ammoniten und Amöben suchen. Flugsaurier und Krokodile gibt es auch. Die werden aber, falls ein Laie sie überhaupt findet und als wertvoll erkennt, sofort zugunsten der Wissenschaft konfisziert.Ausgestattet mit Hammer und Meißel suchen wir uns eine Grube und fangen an, Kalkplatten zu spalten. Das ist ein sehr dankbares Geschäft, denn die Platten fallen manchmal schon von selbst auseinander. Auch die Kinder haben es schnell raus. Und für die Motivation ist es auch sehr schön, dass diese Ammoniten damals so zahlreich unterwegs waren. Anfangs freuen wir uns noch über jeden Abdruck, doch schon bald werden wir wählerisch und heben nur noch die schöneren Exemplare auf.
Die Männer verwenden viel Energie darauf, immer größere Platten aus dem Boden zu heben, denn so ein Flugsaurier ist ja auch groß und braucht schon seinen Platz. Erst am Ende lernen wir, dass die schönen präparierten Fossilien, die man so kennt, aus hunderten von Einzelstückchen zusammengepuzzelt und dann in eine neue Platte eingesetzt werden. Ich frage mich, wieviele kleine Knöchelchen wir wohl nicht als solche erkannt und achtlos weggeworfen haben. R.I.P. Archaeopteryx.
Gut vier Stunden buddeln wir im Boden, bauen Kalkplatten aus dem zum Teil sehr lehmigen Boden und freuen uns über Abdrücke unintelligenter Kopffüßler. Mit einigen Kilo Steinen und vollkommen eingedreckt reisen wir wieder heim. Meinem Rücken geht es gut.

3 Gedanke zu “Rückentraining lohnt sich”
  1. Liebe Andra,
    das obere Bild erinnert mich an einen überdimensionalen Sandkasten! 😉
    Ich finde ja, dass solche "Erfolge" die beste Motivation sind, mit einem Training weiterzumachen. Zwar gehe ich nicht ins Studio, bemerke aber bei regelmässigen Yoga-Einheiten auch, dass sie dem Rumpf und Rücken behagen. 🙂

    1. Liebe regenfrau (oder wie darf ich dich eigentlich nennen?)
      das mit dem Sandkasten kommt hin. Nur sind die spitzen Kalkplatten, die da rumliegen ein bisschen ungemütlich. Das mit dem Yoga glaube ich auch gern. Yoga macht ja mit allen Muskeln was. Aber egal wie, Hauptsache unseren Rücken geht es gut.

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