Nach der Entscheidung gegen einen Triathlon-Start in dieser Saison, musste ich entscheiden, wie es weitergehen soll. Denn an einem Triathlon möchte ich unbedingt teilnehmen, bevor ich fünfzig bin, sonst passt ja das Motto dieses Blogs nicht mehr, und das geht ja gaaar nicht. Also erstmal analysieren, was nicht so gelaufen ist, wie ich mir das vor ein paar Monaten vorgestellt hatte. Ich glaube, das Training allein, also ich für mich, hat nicht geklappt. Ich bin nicht sportfanatisch und diszipliniert genug, um das Pensum allein zu definieren, zu schaffen und durchzuhalten. Mein Mann und andere haben mich schon immer mal wieder angetrieben, aber letztendlich war ich doch allein unterwegs.
Zwischendurch hatte ich ja schon mal die Idee, mich einem Verein mit Triathlongruppe anzuschließen, bin aber davon abgekommen, weil ich a) keinen Verein mit räumlich passenden Trainingslocations gefunden habe und mich auch b) nicht gut genug fand und erst mit besseren Trainingswerten dort vorstellig werden wollte.
Nachdem der BMI sich langsam wieder in die Höhe und die Motivation entsprechend gegenläufig bewegte, beschloss ich mich nach einem Fitness-Studio umzusehen. Und weil mein Arbeitgeber sich um mein körperliches Wohl sorgt und mir einen ordentlichen Zuschuss gibt, habe ich mich in der Preisklasse oberhalb McSport, FitKing etc. umgesehen – und bin fündig geworden. Strategisch gut gelegen gibt es ein Studio, das mir empfohlen wurde und das, tatah, über ein 25-Meter-Trainingsbecken verfügt. Das Totschlag-Argument.
Ich habe also einen Beratungstermin vereinbart, um mir die Anlage nochmal offiziell zeigen zu lassen. Der stellvertretende Irgendwas hat mich persönlich herumgeführt und dabei so einen Enthusiasmus versprüht, dass ich fortwährend das Gefühl hatte, ihn langweilt der Termin tödlich. In seiner Anpreisung hat er dauernd Buzz words wie „Premium“, „Fünf Sterne“ und „Exclusiv“ eingestreut, dass ich auch ja kapiere, wie edel der Laden ist. Ich habe mich aber nicht abschrecken lassen, zumal ich bereit bin, für Sauberkeit, umfangreiches Trainingsangebot und vor allem den quasi uneingeschränkten Zugang zu einem Schwimmbad (mit Sauerstoff-Reinigungsanlage=fünf Sterne) ein paar Euro mehr zu bezahlen. Die Lounge mit Kamin, die fünf verschiedenen Saunen, die Computerterminals und den anderen Schnickschnack brauche ich dann nicht unbedingt.
Ich habe also unterschrieben und glücklicherweise auch sofort einen Termin bei einer Trainerin erhalten, die mir einen ersten Plan zusammengestellt hat, nach ausführlicher Anamnese, versteht sich. Dazu gehörte auch eine Vermessung diverser Fitnesswerte, die natürlich alle zu hoch oder zu niedrig waren, je nachdem was in diesem Bereich ungesund ist. Ich habe jetzt wenige Übungen für den Anfang, damit ich mir alles merken kann und richtig mache, aber genug für eine Stunde Workout. Laufband „fürs Cardio“ am Anfang, danach Geräte: Beindrücken, auch einzeln, für meine unterschiedlich ausgeprägten Beinmuskeln rechts und links. Die Trainerin konnte mir ganz gut erklären, warum mein eigentlich starkes Bein doch immer als erstes schwächelt und was ich dagegen tun kann. Dann noch was für Rücken, Bauch und Adduktoren (wegen meiner Patella). Nächste Woche habe ich den nächsten Termin. Bin schon gespannt. Und ich freue mich auf die Trainings dort.